Gallus Theater Programm: Iris Tenge mit A Touch of Toccata

Banner

A Touch of Toccata

Aoi Nakamura Xanthe Geeves, Gregor Thieler 

Frankfurt-Premiere

Iris Tenge

»A Touch of Toccata«

Tanzperformance von Iris Tenge & Ensemble

Donnerstag, 20.10.11 20.00 Eur 15/11
Freitag,    21.10.11 20.00 Eur 15/11
Samstag,    22.10.11 20.00 Eur 15/11

Der Titel »A Touch of Toccata« ist ein Wortspiel: Touch, ebenso wie Toccata, bedeutet wörtlich Berührung - sowohl im konkreten als auch im übertragenen Sinne.

Toccata ist bekanntlich ein musikalischer Begriff und bezeichnet ursprünglich eine freiere Form, die dem Komponisten bzw. Interpreten einen grossen spielerischen Freiraum gewährt. Eine klar angelegte Grundstruktur kann dabei mit »allen Registern« virtuos und improvisatorisch variiert und ausgestaltet werden.

»A Touch of Toccata« - eine Annäherung, ein Aufspüren; eine sensible und sachte Bewegung... D.h. auch Bewegungen und Entwicklungen, die in direktem Sinne zur Berührung und Begegnung und im weiteren Sinne zur Toccata hinführen.

Iris Tenge wurde in Baden-Baden geboren und an der John-Cranko-Akademie des Stuttgarter Balletts ausgebildet. Als Tänzerin hatte sie langjährige Engagements beim Hamburg Ballett, wo auch ihre choreographische und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ferdinand Försch begann, beim Ballett Frankfurt, an der deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf. Als Choreografin und Ballettmeisterin war sie u.a. am Tanztheater Wuppertal, dem Théatre de la Monnaie Bruxelles, dem Balletto Teatro di Torino und der Oper Frankfurt tätig. Sie arbeitete mit renommierten Größen der Szene wie John Neumaier, William Forsythe, Pina Bausch, Ruth Berghaus, Christopher Bruce u.a. zusammen.

Ihr neues Tanzstück wird wieder in enger Zusammenarbeit mit Ferdinand Försch entwickelt, der die Musik komponiert. Ferdinand Försch geboren in Bad Brückenau, Studium in Würzburg und Stuttgart. Komponist, Musiker, Erfinder von Neuen Musikinstrumenten und Bildender Künstler. FF arbeitet und komponiert ausschließlich mit eigenen Klängen und Instrumenten.'97 gründete er in Hamburg das "KlangHaus" als internationales Forum für experimentelle Musik und Performance. Duo-Projekte mit dem Geiger Tracy Silverman (Nashville, Tennessee), dem kalifornischen Gitarristen David Tanenbaum und dem indischen Perkussionisten Trilok Gurtu. Konzerte und Ausstellungsperformances u. a.: "Kampnagel" Hamburg, Schleswig-Holstein Musikfestival, Westafrika-Tournee, "The Kitchen" New York, Shanghai Arts Festival.

Für die Tanzperformance hat Iris Tenge wieder ein starkes Tänzerteam gefunden, das sich aus den unterschiedlichsten Nationalitäten zusammensetzt:: die Australierin Xanthe Geeves, die Schwedin Sanna Lundström, die Japanerin Aoi Nakamura und dem deutschen Gregor Thieler.

»A Touch of Toccata« wird nach der Uraufführung in Mannheim Anfang Oktober kurz danach bei uns seine Frankfurt Premiere erleben.

Zur Premiere in Mannheim schrieb die Presse »...Iris Tenge hat mit den beteiligten Künstlern ein Stück gebaut, das wie ein architektonisches Gebilde mit verschiedenen Strukturen funktioniert. Sowohl die Tänzer als auch der Komponist haben diesem Gebilde ihre jeweils eigene Signatur aufgeprägt. Im Tanz äußert sich das auch an den verschiedenen Körpern der Tänzer. So erscheinen die Bewegungen von Aoi Nakamura mal lässig, fast schlaksig, mal gedehnt und wie in einer Art asiatischer Kampfkunst aus dem Körper geschält. Ihr Tanz orientiert sich entlang unsichtbarer Wände, die ihr Körper auszuloten scheint. Dagegen setzt Sanna Lundström eine Leichtigkeit, die sich hüpfend und federnd in den Raum bewegt. Sie spielt mit imaginären Bällen, die sie in die Luft wirft oder aus dem umgebenden Raum pflückt. Xanthe Geeves und Gregor Thieler sind sich als Paar ähnlich. Mit klaren, mal scharf in den Raum gesetzten Drehungen, Arm- und Beingeometrien schneiden und falten sie die Umgebung auf.« (Nora Abdel Rahman, Rheinpfalz 10.10.2011)

In Iris Tenges neues Tanzstück »A Touch of Toccata« kann man sich hineinfallen lassen und davontragen von der Schönheit der Bewegung, der Musikalität, der Ausstrahlung und hohen Perfektion der Tänzer (drei Frauen, ein Mann). Reichtum und individuelle Ausarbeitung der Bewegungsmuster fesseln in jedem Moment dieser ungewöhnlich langen Choreographie, die im Theater Felina-Areal Premiere hatte..Die überwiegend schwarzweiße Optik mit ihrer klassisch edlen Ausstrahlung wird aufgelockert durch Flatterhemden und andere Details. Die hohe Perfektion und packende Ausstrahlung der Interpreten macht diese anspruchsvolle Tanzpièce zu einem ästhetischen Genuss.« (Heike Marx, Mannheimer Morgen 11.10.2011)

Choreografie: Iris Tenge
Tanz: Xanthe Geeves, Sanna Lundström, Aoi Nakamura, Gregor Thieler
Komposition: Ferdinand Försch
Lichtgestaltung: Raimund Becker
Choreographische Assistenz: Xanthe Geeves, Gregor Thieler
Fotos: Valentin Fanel