Gallus Theater Programm: Frankfurter Hauptschule, Anja Schneiderath u.v.m. mit Kabinett der Irrelevanz

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Kabinett der Irrelevanz

Kabinet 
tausend||eins : groups you want to meet before they die

Frankfurter Hauptschule, Anja Schneiderath u.v.m.

»Kabinett der Irrelevanz«

Freitag, 21.10.16 18.30 Eur 4
Samstag, 22.10.16 14.00 Eur 4
Sonntag, 23.10.16 14.00 Eur 4

Vier Gruppen von Studierenden aus dem Raum Frankfurt entwickeln Installationen und Performances mit der Fragestellung: Welche Gruppierung Frankfurts wird zuerst vergessen werden? Wer fällt der Irrelevanz als erstes anheim? Die provokante Setzung stellt zur Diskussion, wie unsere Gesellschaft definiert, was und wer relevant ist. Die Projekte laufen unter dem gemeinsamen Titel Kabinett der Irrelevanz .

Finanzarbeiter Welcome (AT)
Charity für Banker. Wer sagt, dass Finanzarbeiter*innen ausschließlich Täter*innen im Sinne des Kapitalismus sind? Ist es nicht so, dass diese Randgruppe genau unsere Hilfe benötigt um wieder auf den Boden zu kommen? Ein bisschen Instant-Seelsorge, Häppchen und ein paar kreative Aufgaben erwecken die rechte Hirnhälfte zum Leben. Sensibilisierung für die wirklich wichtigen Dinge groundet die Finanzarbeiter*innen. Eine ausgegrenzte Gruppe wird im Lichte ihrer Irrelevanz zurück in die Mitte der Gesellschaft geholt - das Institute of Financial and Creative Research schreitet zur Tat!

Stadt aus Glas
Die Dramaturgiestudentin Anja Schneidereit setzt sich in Stadt aus Glas mit den Fensterputzer*innen der Skyline auseinander - einer Gruppierung, die in Frankfurt fast unbemerkt dafür arbeitet, dass die Bewohner*innen und Besucher*innen Frankfurts sich in einer schillernden Metropole wähnen. »Das Glatte ist die Grundlage visueller Schönheit«, sagt Edmund Burke, und er hat Recht! Angesichts dieser über-komplexen, komplizierten Welt, ist dieses reine Glas irgendwie beruhigend, denn es erscheint so gänzlich unberührt von den Geschehnissen in unserer Gesellschaft. Es ist schön zu wissen, dass da jemand ist. der sich darum kümmert, dass das auch so bleibt. Bleibt es so?

DIS-KETTEN-RETTEN, POSTPRÄ
Ein Kollektiv, das aus Studierenden der Angewandten Theaterwissenschaft, Film- und Medienwissenschaft, Kulturanthropologie, Politikwissenschaften, Biologie und Umweltingenieurswissenschaften besteht. Die schillernde Zukunft also. Doch was ist das für eine Zukunft, die kommt? Auch sie wird in jedem Fall die Vergangenheit einer neueren Zukunft werden! Von was ist das Post das Prä? Das Kollektiv entwickelt eine begehbare Installation, die sich die Orientierungs- und Perspektivlosigkeit einer privilegierten Mittelschicht humorvoll zum Thema macht. Ein partizipativer Raum, eine Modellstadt aus Elektroschrott, eine Raum gewordene Reizüberflutung. Die Installation ist inspiriert von dem Text »post ist das prä von hmhmhm« von Sungar Rothschädl.

Frankfurter Hauptschule Bad Beuys - Soziale Plastik Gallus
Teil der Kabinetts ist auch die Künstlergruppe Frankfurter Hauptschule die in Bad Beuys - Soziale Plastik Gallus Irrelevanz auf folgende Weise aufgreift: «Warum gehen Menschen ins Theater?» - Weil sie an einem Ritus teilhaben wollen, der sie das Aroma ihrer Zeit auf der Höhe der Kunst sinnlich begreifen und intelektuell spüren lässt. Aber ohne Witz: Mit Theater ist es wie mit «Tatort» - man muss sich tausend schlechte angucken, um einen guten zu sehen. Ein Theaterfestival ist also der schrecklichste Ort, der denkbar ist. Deswegen wurde das Walk-Format erfunden, damit man von so einem Festival weggehen kann. Mit unserem Walk durch das Gallusviertel verbinden wir Stadtraumintervention, Diskurs und Performance. Unser Walk führt uns zu diversen Trinkhallen und Kneipen, wo wir auf Festivalkosten Schnaps trinken. Stabilo XXL!