Gallus Theater Programm: Mohammad-Ali Behboudi mit Ich werde nicht hassen

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Ich werde nicht hassen



Frankfurt Premiere

Mohammad-Ali Behboudi

»Ich werde nicht hassen«

von Izzeldin Abuelaish / eine Produktion von Theaterhaus Stuttgart

Donnerstag, 30.3.17 20.00 Eur 18/12/7

»Am 16. Januar 2009 um 16:45 Uhr wurden israelische Panzergranaten in das Schlafzimmer meiner Töchter gefeuert. Bessan, Aya und Mayar waren sofort tot, mit ihnen ihre Cousine Noor. Weil das israelische Militär Journalisten den Zugang nach Gaza verboten hatte, gab ich einem israelischen Fernsehreporter jeden Tag ein Telefoninterview. Minuten nach dem Angriff rief ich ihn beim Sender an; er übertrug unser Telefonat in die Sendung. Die Nachricht ging blitzschnell um die Welt.«

Dies ist die Geschichte von Dr. med. Abuelaish, einem palästinensischen Gynäkologen und Fruchtbarkeitsexperten. Er erzählt vom Alltag in Gaza, vom Warten an den israelischen Checkpoints, vom Familienleben zwischen Hoffnung und Verzweiflung und vom tödlichen Anschlag. Er hätte allen Grund Israel zu hassen, stattdessen kämpft er weiter für Verständigung und Versöhnung mit Israel: »Hass macht blind und führt zu irrationalem Denken und Verhalten. Frieden ist Menschlichkeit. Frieden bedeutet Respekt. Frieden ist ein offener Dialog. Heute notwendiger denn je.«

2010, 2011 und 2013 war Izzeldin Abuelaish für den Friedensnobelpreis nominiert.

Seit seiner Premiere 2014 im Theaterhaus Stuttgart wird das Stück immer wieder - auch bundesweit -erfolgreich gespielt. Nun gastiert Mohammad-Ali Behboudi damit das erste Mal in Frankfurt.

Bei den Hamburger Privattheatertagen 2015 erhielt die Inszenierung von Ernst Konarek den Monica-Bleibtreu-Preis in der Kategorie 'Bestes zeitgenössisches Drama'. Die Jury schreibt in ihrer Begründung: »Die Sparsamkeit der Mittel, der von verzweifeltem Humor getragene Ernst der Darstellung, der ungewöhnliche und überraschende Blick auf ein Thema, das wir längst zu kennen glaubten- nichts besseres kann uns Theaterzuschauern passieren, als daß wir unserer Gewißheiten beraubt und zur tätigen Hoffnung animiert werden, beglaubigt durch die Kraft eines Darstellers: Mohammad-Ali Behboudi.«

»Ein Abend von großer Intensität.« - Stuttgarter Zeitung

»Das durch Fakten anrührende Kammerdrama geriet durch Mohammad-Ali Behboudis gefühlsintensive Interpretation und die reduzierte Ausstattung zu einem bewegenden Theaterabend.« - Stuttgarter Nachrichten

»Eine fesselnde und ergreifende Interpretation der Biografie des palästinensischen Arztes Izzeldin Abuelaish gelang dem Schauspieler Mohammad-Ali Behboudi bei seinem Gastspiel auf der Malersaal-Bühne. Das Publikum blieb am Ende einige Minuten lang sprachlos, es dauerte Minuten, bis der Applaus die Spannung löste. Der Abend bestätigte die lobenden Kritiken, die ihm vorausgeeilt waren. Es überzeugte einfach alles, die Inszenierung (Regie: Ernst Konarek), die Bühne, der sparsame, gezielte Einsatz von Requisiten, Licht- und Ton-Effekte sowie vor allem das unglaublich emotionale Spiel Behboudis, dem die Rolle auf den Leib geschrieben zu sein schien. Der Zuschauer hatte das Gefühl, er spiele nicht, sondern er sei Abuelaish.« - WAZ 8.4.16, anlässlich des Gastspiels am Theater Oberhausen.

»Eindringlich und in vielen Details schildert das Stück die demütigenden Schikanen, die Palästinenser unter israelischer Herrschaft zu erdulden haben (...) Der letzte Satz "Es ist Zeit, sich hinzusetzen und miteinander zu reden", schwingt lange in der Stille nach. Ein großartiges Stück« - Göttinger Tageblatt

»Der aus dem Iran stammende Schauspieler Mohammed-Ali Behboudi ist ein Glücksfall. Seit 30 Jahren lebt er in Deutschland, und er ist ein lebendiger Erzähler. Er weint, lacht, schreit und vermag über eineinhalb Stunden lang spannend und tief ergreifend Kopfkino zu erzeugen. « (Allgäuer Zeitung, 12.11.16)

Das Buch von Abuelaish ist unter dem Titel: »I Shall Not Hate: A Gaza Doctor's Journey on the Road to Peace and Human Dignity« erschienen.

mit: Mohammad-Ali Behboudi
Bühne: Silvia Armbruster und Ernst Konarek
Regie: Ernst Konarek
Dramaturgie: Silvia Armbruster
Kostümbild: Gudrun Schretzmeier
Video: Peter Schmidt
Fotos: Regina Brocke