Gallus Theater Programm: Roma und Sinti Philharmoniker mit Romano kidipe

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Romano kidipe

Roma und Sinti Philharmoniker 

Konzert zum Tag der Menschenrechte

Roma und Sinti Philharmoniker

»Romano kidipe«

Kammeroper von Adrian Gaspar für 4 Solisten und Orchester, konzertante Aufführung

Mittwoch, 15.12.21 - 20:00 Eur 18/12 2G

Der 10. Dezember ist der international gefeierte Tag der Menschenrechte. Daran inhaltlich anknüpfend geben die Roma und Sinti Philharmoniker in kammermusikalischer Besetzung ein Konzert. Im Zentrum des Konzerts steht die einstündige Kammeroper "Romano kidipe", aus der Feder des Roma-Komponisten Adrian Gaspar, die konzertant aufgeführt wird. Gegenstand der Oper sind Szenen über die Zeitzeugen und KZ-Überlebenden Hugo Höllenreiner und Ceija Stojka, deren ergreifende Musik auch ohne szenische Darstellung ihre Wirkung nicht verfehlt. Die musikalische Besetzung umfasst ein Streichquintett, dazu zwei Soprane, Bass und Tenor. Das Werk wird programmatisch von weiteren Stücken flankiert, so dass ein in sich schlüssiges Konzertprogramm entsteht.

Die drei Bilder des KZ-Überlebenden Karl Stojka - Chaos, Widerstandsbewegung und Stillstand - werden vertont und mit der Lebensgeschichte und den Gedichten der Romni Bronislawa Wajs (Papusza) verbunden. Papusza, die in Polen in den Wäldern von Volyn versteckt den 2. Weltkrieg überlebte, wurde jung verheiratet, lernte autodidaktisch Lesen und Schreiben und wurde zu Lebzeiten eine bekannte Dichterin, die in Romanes schrieb, der Sprache der Rom. Zusammen mit dem polnischen Schriftsteller Jerzy Ficowsky übersetzte Papusza ihre Gedichte auf Polnisch und veröffentlichte sie mit großer positiver Resonanz. Allerdings zu einem hohen Preis: Sie wurde als 'Verräterin von Roma-Geheimnissen' aus der Großfamilie ausgestoßen und lebte einsam weiter, teilweise auch als Patientin in psychiatrischen Kliniken. Die Szenen der Papusza bilden die Rahmenhandlung zum Monolog des KZ-Überlebenden Hugo Höllenreiner, der seine traumatischen Erfahrungen als Kind mit seinem Bruder, u.a. bei medizinischen Experimenten von Josef Mengele, verarbeitet und einer Gruppe von heutigen Roma erzählt.

Das Konzert wird in Zusammenarbeit mit dem Amt für Multikulturelle Angelegenheiten und dem Kulturamt der Stadt Frankfurt veranstaltet, mit Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst des Landes Hessen.

Dirigent: Riccardo Sahiti
Komposition: Adrian Gaspar
Sopran: Lena Reineke
Mezzosopran: Sophie Wenzel
Tenor: Alexandr Bogdanov
Bariton: Timon Führ

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