Ludus

»Die Katze auf dem heißen Blechdach«

Donnerstag, 02.10.86 - 19.30
Freitag,    03.10.86 - 19.30
Samstag,    04.10.86 - 19.30

Angeregt durch langjährige gemeinsame Schülertheaterarbeit formierte sich LUDUS 1984 um Regisseur und Lehrer Michael Gonszar zur Produktion »Warten auf Godot« von S. Becket.

Mit »Die Katze auf dem heißen Blechdach« versucht die Gruppe nun ihre Erfahrungen in einem Drama des 'psychologischen Realismus' umzusetzen. Dazu wurde vor Beginn der Proben in einem gruppendynamischen Prozeß die Besetzung der jeweiligen Rollen festgelegt. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht das Spiel (LUDUS = Das Spiel), dessen Authentizität sich aus der Verbundenheit mit persönlichen Erfahrungen ergeben soll (Präsentation statt Repräsentation).

Der zweifache Pulitzerpreisträger Tennessee Williams kreierte in seinem Drama die Charaktere mit einer an klassische Tragödien erinnernden Präzision: blitzschneller Humor und Szenen, die tief betroffen machen. Die komplexe Auseinandersetzung um das Problem von Wahrheit und Wahrhaftigkeit wird von dem homophilen, alkoholsüchtigen Millionärssohn Brick, dessen Frau Maggie, seinem krebskranken 'Big Daddy' und den speziell zu dessen Geburtstag angereisten erbschleicherischen Verwandten ausgefochten.

Zentrales Motiv des Stückes ist, daß am Ende doch etwas Wahres aus etwas Falschem entstehen kann. Ziel der Inszenierung ist es, den von Williams intendierten »Wahrheitsgehalt von Erlebnissen innerhalb einer Gruppe von Menschen in der Gewitterwolke einer gemeinsamen Krise« auf der Bühne spürbar und erfahrbar werden zu lassen.