Gallus Theater Programm: Gilla Cremer mit Morrison Hotel

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Morrison Hotel



Gilla Cremer

»Morrison Hotel«

von Gilla Cremer

Donnerstag, 11.6. 20.00
Freitag,    12.6. 20.00
Samstag,    13.6. 20.00

Auf der Suche nach dem Paradies zur nächsten Grenze und dann weiter, auch wo Tod und Wahnsinn Wache stehen und sich die Hölle öffnet. Drogen und Alkohol dienen als Schmerzmittel auf diesem Weg, den in den 60iger, 70iger Jahren viele Vorbilder der Jugend gingen, gefolgt von denen, die sich vor der gesellschaftlich angemessenen Enge in Lebens- und Beziehungsräumen auf der Flucht befanden. Auf der Suche nach einem neuen Bewußtsein, nach anderen Lebensempfindungen die Türen der Wahrnehmung öffnen, notfalls mit Gewalt.

Im Morrison Hotel begegnet die Erzählerin Gilla Cremer zwei Männern aus dieser Zeit: dem älteren Bruder Tom, der in der Familie als erster den Aufstand probte, und dessen Vorbild Jim Morrison, dem Sänger der Rockgruppe The Doors. Wir erfahren zwei Lebensgeschichten, die uns unbekannte von Tom und die vielen bekannte von Jim. Was haben sie miteinander zu tun? Tom spricht durch seine Schwester, Jim durch Gedichte und Musik, welche die Erzählerin in Fragmenten zitiert. Und sie berichtet von ihrer Suche nach eigenen Wegen, von ihren Reisen, Workshops und Erfahrungen. Alle drei entführen uns beispielhaft in diese stürmische Zeit, wo wir ihrer Musik, ihrem Leben und ihren Gedanken folgen.

Gilla Cremer, die lange in Frankfurt gearbeitet hat und bei uns vor 7 ½ Jahren ihr Solostück Einmal lebt ich herausbrachte, kommt nun mit ihrem auf Kampnagel produzierten Stück zurück. In Morrison Hotel konfrontiert sie sich mit der ganz eigenen Vergangenheit und uns mit der Geschichte der 70iger Jahre. Was hat die Zeit für Spuren hinterlassen, wohin führten die neuen Wege, welche Räume haben sie erschlossen?

Das Hotel hat keine Mauern ... es ist gebaut aus blauschimmerndem Wüstensand, pyramidenförmige Steine glitzern silbrig im Scheinwerferlicht. Auf dieser traumhaft schönen Bühne führte Gilla Cremer durch ihr Stück ... sie rezitierte mit hoher Präsenz, Ausstrahlung und stimmlicher Wandlungsfähigkeit ... (taz zur Premiere im April 97)