Gallus Theater Programm: Ensemble 9. November mit Die Nase

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Die Nase

E9N - Die Nase 

Premiere

Ensemble 9. November

»Die Nase«

von Nikolai Wassiljewitsch Gogol

Donnerstag, 06.03.2003 - 20:00 Eur 13/10
Freitag,    07.03.2003 - 20:00 Eur 13/10
Samstag,    08.03.2003 - 20:00 Eur 13/10
Sonntag,    09.03.2003 - 20:00 Eur 13/10
Mittwoch,   12.03.2003 - 20:00 Eur 13/10
Donnerstag, 13.03.2003 - 20:00 Eur 13/10
Freitag,    14.03.2003 - 20:00 Eur 13/10

Die Nase von Gogol, 1835 geschrieben, ist eine theatralische Fundgrube. Sie hat heute nichts von ihrer gesellschaftlichen Brisanz und künstlerischen Bedeutung eingebüßt. Mit der Dramatisierung dieser Erzählung beendet das E9N seine Russische Trilogier (M.Bulgakow: »Meister und Margerita« 1998, »Hundeherz«, 2002).

Wir begleiten hier einen Menschen auf der verzweifelt komischen Suche nach seiner verschwundenen Nase. Ohne Nase ist das Gesicht verloren, ohne Schatten ist der Mensch seelenlos. Die Nase ist, modern gesprochen, ein Sinnbild für Identität des Menschen. Der Protagonist betrachtet Anerkennung und Aufstieg in der gesetzlich festgelegten Rangordnung, in der er sich befindet, als wichtigstes Ziel seines Daseins. Als dieser dann noch zusehen muss, wie seine Nase gesellschaftlich schneller aufsteigt, als er selbst, gerät er in eine obsessive Verzweiflung, die die Groteske vorantreibt.

Nase oder nicht Nase, ist das hier die Frage? Mit einem skurrilen Lächeln verdeutlicht Gogol, mit Spott und Spaß, den nasealen Werdegang des Spießers und Moralisten. Wie an unsichtbaren Fäden gezogen bewegen sich die Figuren wie Marionetten durch die Geschichte. Sie treiben ihr Spiel mit der Nase auf der Suche nach dem Weltparfüm.

Das E9N verbindet in gewohnter Weise und Tradition die verschiedenen Kunstsparten: Eigens für dieses Stück komponierte Musik von Martin Lejeune (Gruppe Martins Horns u.a., FFM) mit Elementen von Jazz bis Schostakowitsch, Spiel, choreographierte Bühnenbewegung, Gesang, bildende Kunst und Licht geben der dramatisierten Vorlage mit ihren vielseitigen Ästhetiken eine surreale Komplexitität. Ein Fest der Sinne, eine Nasenschmaus!

Dabei wirken mit: 3 Schauspieler/innen, 2 Musiker (Gitarre, Mandoline, Sampler, Bass, Viola usw.), 1 Sopranistin, 3 bildende Künstler (Textilobjekte, Theaterobjekte).

Nikolai Wassiljewitsch Gogol: »Geboren 1809 in der Ukraine; Freund Puschkins; kleiner Beamter, später auch Lehrer; Erzähler ukrainischer und Petersburger Novellen, in denen sich ein neuer Realismus mit dämonischer Gespenstik mischt; ins Ausland getrieben durch den Hass der konservativen Beamten, der ihm nach der Aufführung seines Revisor (1836) entgegenschlug« 1836 erscheint 'Die Nase', 1842 'Der Mantel' und der erste Band von 'Die toten Seelen'. Dafür gilt er als »Schöpfer einer neuen psychologischen und grotesk-satirischen Prosa.« (Quelle: G. Hensel, Spielplan)

Spiel: Lilly König, Hanna Linde, Ragner Freidank, Christian Lehmann-Carrasco
Musik/Komposition: Martin Lejeune
Bühne: M. Krauss, W. Fiebig, M. Domacinovic
Konzeption, Dramatisierung, Regie: Helen Körte