Untergänge. Kassandra
Theater Prozess
»Untergänge. Kassandra«
ein Stück zu 25 Jahre deutsche Wiedervereinigung
Mittwoch, 18.11.15 20.00 Eur 18/12/8
Donnerstag, 19.11.15 20.00 Eur 18/12/8
Freitag, 20.11.15 20.00 Eur 18/12/8
Samstag, 21.11.15 20.00 Eur 18/12/8
Theater Prozess hat Ende September ein Stück zum 25. Jahrestag der deutsche Wiedervereinigung herausgebracht.
Eine deutsch-deutsche Geschichte von vergeblichen Alternativen, dritten Wegen ins Niemandsland, verblassten Utopien, missglückten Revolten, mörderischem Terror, dem Sog der Anpassung, lähmenden Niederlagen. Und Kassandra sieht den Untergang der Sieger.
Ein Stück, das die gescheiterten Versuche einer Alternative zu Kapitalismus und DDR-Sozialismus behandelt. Nach dem zweiten Weltkrieg in der Bewegung des Dritten Wegs, in der antistalinistische ehemalige Kommunisten, kritische Sozialdemokraten und andere Unabhängige aktiv waren. In der Dissidentenbewegung der DDR und in den oppositionellen Bewegungen der BRD von der Antikriegsbewegung über die Studentenbewegung bis zur Ökologiebewegung mit der Utopie eines demokratischen Sozialismus als Alternative zu den bestehenden Systemen.
Aus den Lebensläufen einiger Protagonisten wird eine Handlung montiert. Die politische Entwicklung der beiden deutschen Staaten bildet den Hintergrund. Prophetische Texte aus Antike und Gegenwart stellen die Frage nach einer Alternative zur zerstörerischen Gewalt des globalisierten Kapitalismus aufs Neue.
»Untergänge. Kassandra« ist das dritte Projekt von Ulrich Meckler mit Theater Prozess bei uns, nach dem Stück »Prozess Auschwitz Peter Weiss« in Erinnerung an den vor 50 Jahren begonnenen Auschwitz-Prozess im November 2013 und dem Theaterprojekt zum 100. Jahrestag des Ersten Weltkriegs »Welt Krieg Schwejk« (Oktober 14).
»Ulrich Meckler...hat vieles aufgeboten, um der wiedervereinigten Glückseligkeit ein paar Tropfen essigsauren Ungehagens zuzufügen. ..Erstens Kassandra, nicht die von Christa Wolf, sondern die griechische Ur-Unke. Zweitens die griechischen Chöre, die schon allein durch ihre Stimmstärke Meinungen unwidersprochen postulieren dürfen. Drittens die Dekonstruktion der Guckkastenbühne hin zum Ost-West-Gegensatz mit einigen Menschen, die auf seltsame Weise zwischen die Mühlsteine der Geschichte geraten sind....«(Ulrike Krickau, FR 21.9.15)
».... Im Mittelpunkt steht der Mann, der von Anfang bis Ende an einen demokratischen Sozialismus und einen 'dritten Weg' glaubt, aber auf beiden Seiten niedergemacht wird. Ein Duo mit Cello und Akkordeon gibt seinen Gedanken ein langes und pessimistisches Echo, ein Chor kommentiert seine Wendungen.«(Jürgen Richter, FAZ 30.9.15)
»....'Untergänge.Kassandra' ist .... eine seltsam herüberwehende Erinnerung an die Vergeblichkeit und die Mühen.«(Judith von Sternburg, FR 26.9.15)
Text/Regie/Bühne: Ulrich Meckler
Darsteller: Nicole Horny, Iris Reinhardt Hassenzahl, Ilja Kamphues, Nenad Smigoc, sowie: Christine Dreier, Elisabeth Uloth, Nedret Cinar, Manfred Frei, Christian März, Kurt Petereit
Komposition/Musik: Anka Hirsch, Beate Jatzkowski
Fotos: Ulrich Meckler