Gallus Theater Programm: Ensemble 9. November (E9N) mit Der Andere Carneval der Tiere

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Der Andere Carneval der Tiere

E9N 

### (wegen Corona verschoben)

Premiere

Ensemble 9. November (E9N)

»Der Andere Carneval der Tiere«

ein Gesamtkunstwerk des E9N

Mittwoch,   22.04.20 20.00 Eur 18/12
Donnerstag, 23.04.20 20.00 Eur 18/12
Freitag,    24.04.20 20.00 Eur 18/12
Mittwoch,   29.04.20 20.00 Eur 18/12
Freitag,    01.05.20 20.00 Eur 18/12
Samstag,    02.05.20 20.00 Eur 18/12
Sonntag,    03.05.20 19.00 Eur 18/12
Montag,     04.05.20 20.00 Eur 18/12

»Nachtigallen schlagen schlagen - Steine fliegen - ich weiß was der gefangene Vogel fühlt - herbstliche Wälder - die Bäume fortgegangen - ein Wiesel baumelt in Regen - Wind und Schnee - am Galgen - verschwunden die Pfefferbäume und Kamele - kennst du den Behemoth - ich bin ein Frosch und warte - eine Kuh im Schwalbennest - hinter tausend Stäben keine Welt - unter dem Guano Sterbende - das grausame Schweigen des Geldes im Kassenschrank - ein Draht durch das Herz aller armen Kinder - und dann und wann ein weißer Elefant - und manchmal ein Lächeln - die Welt ist geschrumpft wie das Winterherz einer Maus - wenn die erste Knospe sich öffnet - und manchmal ein Lächeln - ein rot ein grün ein grau - Muscheln - Worte einer verrauschten Brandung - das Schwein tot - schwer wie drei Mann - ein dicker rosa Haufen - rosa weiß die Wimper - Weisheit und Wollust - Rätselblick ins Ungefähre - des Viehzeugs Lärm im Raubtiergarten - kennst du den Leviathan - vor ihm hüpft die Angst - Scholle Scholle, Scholle - die Wasserrosen schließen zu ihr Blühn - die Pappeln stehen dicht - Johanneswürmchen glühn in den Sträuchern - die Eulen wachen auf - und es ist Nacht - ein Igel und sein Feinslieb Agel - Frösche Mücken Heuschrecken bedecken das ganze Land - das Wasser rinnt und auf der Eiche sitzt ein Kind - der Walafisch weint - ich bin der letzte Dichter des Dorfes - der Eifer der Biene, Pferd zu werden - es lacht die Nachtalp - es weint die Windhorn Gans - sieben jungeWelpen in einem Sack - des Untiers Begierden - sieben Wölfe - o Mops du schnarchst - das Pferd würdig eine Sprache zu haben - Knospen aus Phosphor - in der Halle geht ein Huhn - man wird ihm doch nichts tun?« (W. Fiebig)

Der Mensch gibt der Natur Namen, schließt sie in Erzählungen zusammen. Das Gesamtkunstwerk »Der andere Carneval der Tiere« läßt hören und sehen, was die Poesie nicht sagen kann, wozu sie aber die Einbildungskraft anstiftet.

»So poetisch, so lyrisch, aber auch so verzaubert rätselhaft gab sich das Ensemble 9. November selten vor einer neuen Produktion.(...) »Der andere Carneval der Tiere« nennt Fiebig sein neuestes Werk, das nur vom Titel her an die »grande fantaisie zoologique« von Camille Saint-Saëns anlehnt (...). Der vielseitige Frankfurter Theatermacher, HfG-Dozent, Philosoph, bildende Künstler und entschiedener Verfechter des Gesamtkunstwerks dagegen präsentiert, von den Zeichnungen Jean-Jacques Grandvilles inspiriert, seinen »Carneval« als eine poetische Manifestation der Tiere - und taucht dafür tief in die große Truhe der Weltliteratur. Von Maya Angelou (...) über Eichendorff, immer wieder Morgenstern, Baudelaire (...) bis hin zu Hiob, Moses, Ringelnatz (...) und vielen, vielen anderen poetischen Tierbetrachtern mehr. (...) Es sind Dutzende von Gedichten und Aphorismen, eine wahrhafte Anthologie, die Wilfried Fiebig mit live gespielter Musik von Theodor Köhler (Komposition, Piano) und Katrin Becht (Violine), Gesang von Rebekka Stolz, dem Spiel von Richard Köhler, Eric Lenke und Katrin Schyns, dem Licht von Johannes Schmidt und seinen eigenen Kostüm- und Objekt-Interventionen zum Klingen, Tönen und Leuchten bringen will. Was sonst als ein doch wesentlich heiteres Vergnügen für alle Sinne, inklusive des Intellekts, steht da zu erwarten!« (Winnie Geipert, Strandgut, 4/2020)

Regie: Dr. Wilfried Fiebig
Komposition und Piano: Theodor Köhler
Leitung E9N: Helen Körte, Dr. Wilfried Fiebig
Schauspiel: Richard Köhler, Eric Lenke, Katrin Schyns
Musik: Katrin Becht (Violine), Rebekka Stolz (Mezzosopran)
Lichtdesign: Johannes Schmidt
Grafik: Jörg Langhorst

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