Erinnerung

»Ein langer Weg«

77. Jahrestag des Todesmarsches

Donnerstag, 24.03.22 - 19:00 frei

Am 24. März 1945 erfolgte die endgültige Räumung des KZ-Außenlagers in den Adlerwerken, das den Decknamen 'Katzbach' erhielt. Etwa 350 Häftlinge wurden, eskortiert von der SS, am Main entlang Richtung Hanau, Gelnhausen, Fulda bis nach Hünfeld getrieben. Für die ausgezehrten Häftlinge war es ein Todesmarsch, denn nur 280 erreichten das Ziel KZ Buchenwald, wo sie weiteres Leiden erwartete. Nur 60 der 1600 Häftlinge der Adlerwerke erlebten das Kriegsende.

Seit vielen Jahren bemühen sich viele Aktive um die Erinnerung an die Leiden der Häftlinge in diesem KZ mit der höchsten Todesrate Hessens. Begonnen hatte alles 1985 mit einem Schülerprojekt der Paul-Hindemith-Schule aus dem Gallus. Lehrer Michael Knorn und Sozialarbeiter Ernst Kaiser haben schließlich die verschüttete Geschichte des Lagers ausgegraben und 1994 in dem Buch »Wir lebten und schliefen zwischen den Toten« festgehalten. Auf dieser Grundlage forderten der Verein ehemaliger Adlerarbeiter LAGG und die IG Metall in ihrer "Initiative gegen das Vergessen" ab 1995 Entschädigung für die Häftlinge und 1999 in einer Gedenkveranstaltung im neugebauten Gallus Theater einen festen Gedenkort. Wir und viele aus dem Stadtteil wollten, dass sich die Stadt Frankfurt offiziell zu den Tatsachen bekennt und in ihre Geschichte aufnimmt.

Am 25. März 2022, also 77 Jahre nach den Ereignissen, wird im Gallus Theater der "Geschichtsort Adlerwerke" für geladene Gästen (wegen Corona) eröffnet. Für alle wollen wir am 24. März, dem Gedenktag des Todesmarsches, die Initiativen vorstellen, die mit Energie und persönlichem Engagement den Weg dazu bereitet haben. Wir sehen Bilder und hören authentische Berichte aus über 30 Jahren Kampf um die Anerkennung und Würdigung der Fakten.

Die Veranstaltung ist 3G. Der Eintritt ist frei. Um Reservierung wird gebeten unter www.gallustheater.de.

Mit: Winfried Becker, Andreas Dickerboom, Lothar Reininger, Thomas Schmidt, Thomas Sock, Ulrike Streck-Plath
Musikalische Begleitung: Monika Rauch (Sopran), Helene Streck (Klavier)