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Winfried Becker, Heike Bonzelius 

Danksagung

(Winfried Becker:)

Vielen Dank!

Vielen Dank der Stadt Frankfurt, die diesen Preis uns heute durch den Kulturdezernenten in Vertretung des Oberbürgermeisters überreicht. Im Kaisersaal der Stadt zu unserem Jubiläum diesen Preis zu erhalten ist für unser Theater eine große Ehre.

Meine Danksagung ist durch das Protokoll zeitlich begrenzt. Weise Ratgeber haben mich geradezu angefleht, auf Namensnennungen zu verzichten. Der Rat leuchtet ein, wir wollen niemanden vergessen, es sind einfach zu viele Namen. Wir haben nachher im Foyer noch reichlich Zeit.

Vielen muss gedankt werden, wenn ein solcher Preis für 30 Jahre Kinder- und Jugendtheaterarbeit verliehen wird. Viele müssten jetzt hier oben stehen, weil sie es mit uns verdient haben. Viele sitzen hier im Saal und haben einen Anteil an diesem Preis. Ich vertrete das Theater nur seit vielen Jahren, aber geleuchtet, geschraubt, getextet, gelayoutet, telefoniert und eingetütet haben wir alle. Darf ich euch danken? Wir machen es so: später soll vom Preisträger ein Foto mit Kulturdezernent gemacht werden. Zu diesem Fototermin bitte ich dann alle aktuellen und ehemaligen Mitarbeiter des Gallus Theaters auf die Bühne des Kaisersaals der Stadt Frankfurt am Main.

Bedanken möchte ich mich zunächst bei der Jury. Sie haben uns zu unserem 35-jährigen Theaterjubiläum mit genau 30 Jahren Kindertheater eine wirklich große Freude gemacht. Der Kinder- und Jugendtheaterpreis sollte primär für herausragende Inszenierungen vergeben werden: das sehen wir auch so und teilen uns den Preis gern mit dieser Produktion des Theaterhauses. Eine Ausnahme ist es, den Preis für besondere Verdienste für die Kinder- und Jugendtheaterlandschaft der Stadt Frankfurt zu erhalten. Sie haben unsere Materialien im Zeitbezug gesehen und im Pfadefinden und Wegbereiten die Landmarken von heute identifiziert.

Der Dank geht dabei gleich an den Ortsbeirat 1 und die Ortsvorsteherin, die uns zum Jubiläum für diesen Preis vorgeschlagen hat.

Wir bedanken uns bei der Stadt Frankfurt, der Stadtverordnetenversammlung und dem Kulturamt, die uns 1990 in die institutionelle Förderung genommen haben. Theater muss sich entwickeln und reifen können. Das Kulturamt Frankfurt, insbesonders die zuständigen Sachbearbeiter, haben uns relative Planungssicherheit gegeben und - das wird nicht vergessen - unbürokratisch geholfen als wir in Not waren.

Dank auch an andere Ämter der Stadt Frankfurt, das Jugend- und Sozialamt, AMKA und auch das Stadtplanungsamt. Der damalige Planungsdezernent hat uns vor 15 Jahren den Weg in die Adlerwerke bereitet und vertrauend auf unsere Leistung sich eine Aufwertung des Stadtteils versprochen.

(Heike Bonzelius:)

Wir haben das Theater 1986 übernommen, aber das Kinder- und Jugendtheater war schon vor uns da. Es war uns wichtig, dass bei der Preisübergabe die Gründerin des Kindertheaters und die anwesenden Leiterinnen der Theaterkurse mit uns hier den Preis in Empfang nehmen. Sie sind die Wegbereiterinnen dieses Preises. Es sind übrigens bis heute bei uns immer die Frauen gewesen, die diese engagierte Arbeit für Kinder- und Jugendliche vorangetrieben haben und dabei die oft mühselige Koordinierungs-, Vorbereitungs- und Aufführungsarbeit übernommen haben. Diesen Frauen von hier aus einen herzlichen Dank!

Einen herzlichen Dank auch an die zahlreichen Künstler und Theatergruppen, die bei uns produziert oder gastiert haben. Sie haben mit ihren Stücken die Vielfalt und Kraft eines Theaters für junges Publikum bewiesen und uns schon sehr früh im Kampf um die gesellschaftliche Anerkennung im Kinder- und Jugendtheater unterstützt. Wir danken besonders denen, die unsere niedrigen Prozentgagen ohne Fahrt- und Übernachtungsgelder in Kauf genommen haben, weil sie unser Engagement für alle Kinder unterstützen wollten.

Ein großer Dank geht auch an unsere Kooperationspartner, seien es andere Theaterhäuser, Mitveranstalter, Konsulate, Stiftungen, Vereine und Vereinsringe, Gesellschaften und Ämter, die mit uns gemeinsam Projekte realisiert haben, die wir ohne diese Vernetzung und finanzielle Unterstützung nie hätten alleine stemmen können.

Vielen Dank auch den Schulen, den vielen Kinder- und Jugendeinrichtungen mit denen wir Theaterprojekte gemeinsam gestartet haben, oder die ihre eigenen Stücke bei uns gezeigt haben. Für alle können wir dies nicht anbieten, aber unsere Nachbarn im Gallus dürfen in ihrem Theater auftreten.

Wir haben seit Jahren steigende Zuschauerzahlen. 2011 und 2012 waren Rekordjahre. Die Zuwächse sind am höchsten im Kinder- und Jugendtheaterbereich. Das verdanken wir auch der guten Kooperation und Vernetzung mit engagierten Lehrern, Betreuern, Erziehern und Sozialpädagogen, die kulturelle Bildung wichtig finden und wie wir anspruchvolles Kinder- und Jugendtheater suchen und unserem Angebot vertrauen.

Die enge Bindung an unsere Zuschauer, die uns mit Lob und Kritik begleiten, ist ein großes Geschenk, für das wir sehr dankbar sind.

(Winfried Becker:)

Das ist seit Veröffentlichung des Preises die eigentliche Überraschung und Freude für uns gewesen. Sehr viele haben sich für uns und mit uns gefreut. Allein der Wunsch von so vielen diesen Moment mit uns hier gemeinsam erleben zu wollen, ist für uns eine große Ehre und Auszeichnung.

Wir haben uns bisher nie um Preise oder Auszeichnungen beworben, denn gute Stücke anzubieten und einen nachhaltigen Eindruck beim Publikum zu hinterlassen, das war und ist unser Ziel. Aber die öffentliche Resonanz auf die Preisverleihung hat uns sehr beeindruckt und --- wir sind auf den Geschmack gekommen! Mit Unterstützung kann das Gallus Theater noch viel mehr. Wir haben unsere Kapazitäten, das Potential, das in den Räumen steckt, noch lange nicht ausgereizt. Wir haben die Erfahrung, die nationalen und internationalen Kontakte, die Ideen und Angebote.

Wir sind ein Frankfurter Theater, aber wir spielen für die ganze Region mit überregionalem Ruf. Wir können die Internationalität der Region, wie Starke Stücke zeigt, durch Kulturaustausch fördern. Wir wollen das unsere Äste, Zweige, Blätter und Blüten sich durch die Phantasie unserer Künstler dem unbegrenzten Himmel entgegenstrecken. - Aber wir wissen auch wo unsere Wurzeln sind.

Wir stehen auf dem Boden unseres Stadtteils. Ein Stadtteil, der mit »Rat und Tat« Bedürftigen Hilfe vermittelt, der »Jugend in Arbeit« bringen hilft, dem »Kind im Gallus« Spielplätze erkämpft, dessen »Sportkreis« einen Gallus-Kodex gegen Rassismus erstellt, der im »Interkulturellen Dialog« ein gleichberechtigtes Miteinander der Religionen und Kulturen herstellt, der im »Stadtteilarbeitskreis« alle Sozialeinrichtungen verknüpft, der mit Kirchenglocken zum Gedenken an die Opfer des KZ-Adlerwerke ins Theater einlädt, der eine hohe Wirtschaftskraft hat und zum Beispiel China mit Dänemark datentechnisch verbindet. Es ist ein Stadtteil gelebter Inklusion. Hier sind wir Teil der kulturellen Bildung und kultureller Gemeinsamkeit künftiger Generationen. Für uns ist »Kultur für alle«, kultureller Zugang und Teilhabe, kulturelle Wirkung in die Gesellschaft, immer noch Leitmotiv.

Wir freuen uns, dass wir heute diesen Preis erhalten und damit dem Namen unseres Theaters, das den Namen des Stadtteils trägt, dass wir dem Namen »Gallus« zusätzlichen Glanz verleihen.

(Lang anhaltender Beifall)